Die Himmelfahrttour 2018 - Auf Naab und Donau um Regensburg

 

 

Hallo Sportfreunde!

 

Wie jedes Jahr zu Himmelfahrt waren wir Ruderer des USC Magdeburg auch diesmal wieder auf Wanderfahrt. Und doch war der Besuch bei den Ruderkameraden des Regensburger Rudervereins für uns eine Premiere, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Zum einen fand unsere Himmelfahrttour seit Beginn dieser Tradition im Jahr 2012 erstmals in Süddeutschland statt. Zudem nahmen wir zu diesem Anlass auch erstmals die Möglichkeit wahr, unsere Tour in Booten unseres Gastgebervereins zu unternehmen. Angesichts der außerdem bis dato weitesten Anfahrt zu einer Tour war uns das Entfallen des sonst aufwendigen Bootstransports sehr willkommen.

Wie beinahe jedes Jahr konnten wir uns auch bei dieser Tour auf unser Wetterglück verlassen. Im Laufe des Himmelfahrttages drohten aus der Ferne ein paar Gewitterwolken, letztlich aber ohne uns zu behelligen. Und nachdem sich die Hochnebelfelder am folgenden Freitagnachmittag verzogen, begleitete uns für die restlichen Tage die Sonne am Himmel über der Donau.

Für den Himmelfahrttag luden uns die Regensburger dazu ein, ihre eigene Traditionsfahrt auf der Naab mitzufahren. Dazu hieß es am Donnerstagmorgen zunächst einmal: Boote auf den Anhänger und ab nach Krachenhausen, welches sich etwa 20 Flusskilometer der Naab oberhalb ihrer Mündung in die Donau befindet. Nach Aufriggern vor Ort gab es das traditionelle (und teils von uns mit Vorfreude erwartete) Weißwurstfrühstück. Während der dann folgenden 23 Ruderkilometer mussten die Boote zweimal umgetragen und einmal aufgrund von Niedrigwasser sogar getreidelt werden, was wiederum eine seltene, wenn nicht gar neue Erfahrung für uns war.

Für die zwei Tage darauf folgten wir der Empfehlung unserer Gastgeber, die Donau flussabwärts von Ingolstadt bis nach Regensburg zu rudern. Mit uns kamen auch Fritz, Wolfgang und Felix vom RRV, welche uns im fußgesteuerten Dreier auf den zwei Etappen begleiteten. Nach morgendlicher Ankunft mit Bussen und Bootsanhänger in Ingolstadt bemerkten wir während des Aufriggerns, dass das Steuer eines der uns überlassenen Boote bei der Ausrüstung fehlte. Zum Glück wusste unsere Steuerfrau hernach das im Boot mitgeführte Stechpaddel als Hilfssteuer zu gebrauchen.

War es auf den ersten Kilometern angesichts nur unmerklicher Strömung noch eine gemütliche Bootspartie, änderte sich dies nach dem Passieren des Wehres und der Schleuse bei Vohburg. Die Donau zeigte hernach ihr anderes Gesicht und legte ein ordentliches Tempo hin. Auch für das zweite Boot kam etwas Abenteuer auf, als dort die Steuerleine riss und somit auch dieses erstmal paddelgesteuert fahren musste. Die Pause im Biergarten „An der Fähre Eining“ wurde entsprechend auch dazu genutzt, die Steuerprobleme in den zwei Booten zu beheben. Das fehlende Steuer wurde dankenswerterweise durch den telefonisch alarmierten Landdienst an den Treffpunkt gebracht.

Wenige Flusskilometer weiter erreichten wir dann das Etappenziel , das Kloster Weltenburg unmittelbar vor dem auch als Weltenburger Enge bekannten Donaudurchbruch. Beim späteren Abendessen in unserem Quartier, dem Klostergasthof im Ort, waren wir mit dem teils ungewohnten Problem konfrontiert, dass der Spruch „Nur Bares ist Wahres“ dort seine Gültigkeit hatte, weshalb wir uns während des  Aufenthalts untereinander aushelfen mussten. Trotzdem bleiben uns die Gastgeber in freundlicher Erinnerung, nicht zuletzt durch eine abendliche Einladung an deren Stammtisch. Trotz oder vielleicht gerade aufgrund der im Gespräch erlebten und für uns nicht immer verständlichen bayrischen Mundart war dieses Erlebnis einer der Höhepunkte unserer Tour. Auch gaben uns unsere Gastgeber zu verstehen, dass sie vor uns noch keine Ruderer beherbergten.

Die Etappe am Samstag führte uns schließlich durch die Weltenburger Enge, die aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit der Donau und der ab hier einsetzenden Betriebsschifffahrt der Ausflugsdampfer zum anspruchsvollsten Teil der Reise gehörte. Mit etwas Glück und der befolgten Empfehlung, einem abfahrenden Dampfer durch die Enge zu folgen, kamen wir unbeschadet hindurch. Die uns von den Regensburgern zur Vorsicht für jedes Boot mitgegebenen handlichen Lenzpumpen kamen während der ganzen Fahrt nicht einmal zu ihrem zweckmäßigen Einsatz.

Mit der Einmündung der Altmühl und dem damit verbundenen Beginn der den Rhein-Main-Donau-Kanal nutzenden Güterschifffahrt ab Kelheim wurde es für unsere Boote dann teils ungemütlich auf dem Wasser, da weder diese noch das ein oder andere Sportboot Rücksicht beim Passieren nahmen und wir daher deren Wellenschlag zu spüren bekamen. Am Wehr bei Bad Abbach galt es noch einmal, die Boote zu treideln. Hierbei wurde dieses Mal die vorgefundene und auch dazu gedachte Fischtreppe genutzt. Nach zwischenzeitlichem Biergartenbesuch in Oberndorf in Höhe der Schleuse konnten wir die Fahrt bis Regensburg in Ruhe ausklingen lassen.

Am Samstagabend war der Großteil unserer Mannschaft dabei, wenigstens einmal der Innenstadt von Regensburg samt Dom einen Besuch abzustatten. Das Abendessen bei der „Oma in da Antn“, die Passage der steinernen Brücke und sogar ein kurzer Dombesuch rundeten unser Erlebnis ab, wenn wir zum Abschluss auch wenig Verständnis für die gefühlt um Mitternacht viel zu frühe Sperrstunde der von uns noch besuchten Kneipe hatten.

In jedem Fall konnten wir am Sonntagmorgen mit der Erinnerung eines herrlichen Aufenthalts an der Donau unsere Heimreise antreten. Nicht zuletzt gilt unser Herzliches Dankeschön der großartigen Gastfreundschaft, Organisation und Hilfsbereitschaft der Rudersportfreunde des Regensburger Rudervereins, insbesondere unserem im RRV und USC beheimateten Sportfreund Uwe „Hector“ Lingener, RRV-Himmelfahrtorganisator Heri ,  unseren drei Begleitern ab Ingolstadt Fritz, Wolfgang und Felix sowie Landdienst Ulrike.

Also dann: Immer eine Handbreit Wasser unter’m Kiel

Euer Ruderkamerad Stephan


 

 

   
   
   
   

 

2018.07.16 So